Stabilisierung Baugrube – Gumpenbachbrücke / B27 in Kornwestheim
Die Aufgabe
Die vierspurige Gumpenbachbrücke im Zuge der B27 in Kornwestheim wird bei fließendem Verkehr neu gebaut. Dabei wird eine Hälfte des Brückenbauwerks seitlich errichtet und später an seine endgültige Lage verschoben. Für den Rückbau der vorhandenen Brücke muss direkt neben der Bundesstraße eine bis über 12 Meter hohe Baugrubenwand in einer Träger-Holzausfachungs-Bauweise erstellt werden. Diese Bauweise war an dieser Stelle prinzipiell möglich, da der zu sichernde Baugrund aus festem Lehm und Gestein besteht. Angrenzend zum Bestands-Widerlager lagen aber grobkiesige Auffüllungen an, die beim Abschachten nachrutschten. Um die Baugrubenwand dennoch direkt neben der befahrenen Bundesstraße erstellen zu können, musste diese Kiesschicht verfestigt und „verklebt“ werden.
Da diese Bodenschicht in einem späteren Bauabschnitt abgetragen und auf eine Deponie verbracht wird, war eine abfallrechtliche Einstufung des Materials erforderlich. EK Abdichtung verpresste auf dieser Baustelle einen 2K Silikatschaum mit einem hohen Schaumfaktor von 30, zu dem die Deponieklassenermittlung mit positiver Einstufung vorliegt und der die geforderten Eigenschaften zur Durchdringung des Bodens und zu seiner Verfestigung erfüllt. Zu diesem Silikat-Harz liegen auch Untersuchungen zur Ausbreitung des Materials in kiesigem Boden vor. Zu den Boden-Schaum-Gemischen des Harzes wurden in weiteren Versuchen Druckfestigkeiten und Scherparameter mit sehr überzeugenden Ergebnissen ermittelt.
Die Ausführung
Die Holzausfachung der Baugrubenwand wurde im Raster durchbohrt und der Silikat-Schaumharz über Rammlanzen in den kritischen, locker gelagerten Kies injiziert. In der ersten Phase wurde so der nachsackende Boden auf einer Höhe von bis zu 2,50 m gesichert und zusätzlich über schräge Verpresslanzen der Boden auf weitere 1,5 m Tiefe nach unten verfestigt. Nach dem tiefergehenden Aushub durch die Baustelle wurden von EK Abdichtung weitere schräg nach unten angelegte Injektionen zur Sicherung des finalen Aushubs bis zur endgültigen Baugrubensohle erstellt.
Nach zwei Einsätzen mit vier Injektionsfachkräften von EK Abdichtung im Februar 2021 konnten der Aushub und die Baugrubenwand zügig fertiggestellt werden. Es kam zu keinen Einschränkungen des laufenden Verkehrs auf der so gesicherten Bundesstraße.
